Unser Tauchkurs sollte um 9 Uhr morgens beginnen. Also gingen wir um 8:30 Uhr zum Frühstück und dann auf die andere Straßenseite in die Tauchschule. Dort lernten wir Kayli aus Kanada, unsere Tauchlehrerin für die nächsten Tage und Many aus Indien, die mit uns den Kurs belegte, kennen. Der erste Vormittag bestand aus Theorie und dem Kennenlernen der Tauchausrüstung. Wir mussten unsere Ausrüstung vor Kaylis Augen fünf mal zusammenbauen und dann wieder auseinandernehmen, bis wir es eigenständig und perfekt beherrschten. Vor der Mittagspause gab es noch einen Schwimmtest, welcher Lars so anstrengte, dass er um 11 Uhr ein Schnitzel mit Pommes bestellten musste. Gestärkt ging es dann nachmittags mit voller Tauchausrüstung in den hauseigenen Swimmingpool. Insgesamt verbrachten wir ungefähr vier Stunden im Pool und übten verschiedenste Fähigkeiten wie Zeichensprache, Maske entwässern, Notfallverhalten und vieles mehr. Das wichtigste Taucherzeichen beherrschten wir natürlich sofort: „Okay? Okay!“



Als wir den ersten Kurstag um 17 Uhr beendeten waren wir körperlich müder, als wir es uns je vorstellen hätten können. Für den Abend hatten wir allerdings noch Hausaufgaben auf, die wir versuchten, direkt zu erledigen, wobei Leslie noch einen kleinen Power Nap einlegte. Zum Abendessen gönnten wir uns Burger in einem etwas edleren Restaurant am Strand und fielen noch früh am Abend todmüde ins Bett.

An Tauchtag Nummer Zwei ging es direkt um 9 Uhr wieder los mit Theorie und der Besprechung der Hausaufgaben. Nach eineinhalb Stunden wurden wir dann schon in die Pause entlassen, die wir zum Brunchen nutzten. Um 12 Uhr mittags war es dann soweit: die ersten beiden Tauchgänge im Meer standen an!


Auf der Ladefläche des Pick-Up Trucks ging es gemeinsam mit den Tauchtaschen fünf Minuten sehr steil bergauf und fünf Minuten sehr steil bergab, um auf die andere Seite der Insel zu gelangen. Von dort fuhren wir mit einem kleinen Boot zum größeren Boot der Tauchschule. Insgesamt waren wir ungefähr 20 Taucher aus verschiedensten Kursen und Gruppen, die gemeinsam ins Wasser gingen. Wir hielten uns an Kayli, bauten unsere Ausrüstung zusammen, machten ein paar letzte Sicherheitschecks und dann sprangen wir ins kalte Wasser. 30 Grad kaltes Wasser, um genau zu sein! Beide Tauchgänge waren auf 12 Metern Tiefe und gingen jeweils ungefähr 45 Minuten. Nachdem wir ein paar anfängliche Druckprobleme in Leslies Ohren mithilfe von Kaylis Tipps erfolgreich gelöst hatten, erkundeten wir die wunderschöne Unterwasserwelt Ko Taos. Wir sahen riesige Fischschwärme, bunte Korallen, besondere Muscheln und Schnecken. Leider bekamen wir bei den ersten beiden Tauchgängen noch keine Schildkröten zu Gesicht, aber Kayli machte uns große Hoffnungen für eine zweite Chance am nächsten Tag. Als wir gegen späten Nachmittag wieder zurück im Sairee Beach Cottage ankamen, gingen wir Abendessen, verschoben die Hausaufgaben auf den nächsten Morgen und fielen früh ins Bett, da wir nicht weniger kaputt waren als am vorherigen Abend.



Am Morgen des dritten und letzten Tages des Open Water Diver Kurses standen wir früh auf, erledigten die Hausaufgaben und gingen direkt, ohne Frühstück, zur Theorieeinheit mit Kayli. An diesem Tag stand nicht mehr viel neue Theorie auf dem Plan, aber stattdessen eine Abschluss-Prüfung, die aus 50 Multiplechoice-Fragen bestand. Wir meisterten die Theorieprüfung und hatten uns damit das Brunchen vor dem letzten Seetag wirklich verdient. Gut gestärkt ging es über denselben Weg wie am Vortag zum Boot. Wir fuhren zwei andere Tauchorte an und sollten dieses Mal bis auf 18m MeterTiefe abtauchen. Während des ersten Tauchgangs wurden wir von einem Unterwasserfotograf begleitet, sahen allerdings wieder keine Schildkröten. Doch beim vierten und letzten Tauchgang der Ausbildung war es dann endlich soweit, wir sahen gleich zwei Schildkröten und waren darüber so glücklich, dass wir gar nicht realisierten, dass wir nach dem erfolgreichen Tauchgang unsere Tauchausbildung abgeschlossen hatten. Wir waren nun offiziell Open Water Divers!



Zur Feier des Tages gingen wir Abendessen mit Alicia und Antonia. Wir kannten die beiden Würzburgerinnen aus Cádiz und wussten bereits vor Antritt der Reise, dass sich unsere Wege in Thailand wieder kreuzen würden, nur noch nicht genau wann und wo. Aber nun war es soweit, wir gingen gemeinsam Essen und saßen lange beisammen, denn es gab viel zu Erzählen. Als wir aus dem Restaurant geworfen wurden, verabredeten wir uns für den nächsten Morgen zu einer Motorradtour, um die kleine Insel gemeinsam zu erkunden.


