An unserem letzten Tag in Chiang Mai hatten wir etwas ganz Besonderes geplant: wir wollten das Maerim Elephant Sanctuary besuchen. In Chiang Mai gibt es zahlreiche Elefanten-Auffangstationen, die die Elefanten aus den Logging und Riding Camps retten. In diesen Camps werden die Elefanten mit brutalen Methoden für das Holzschleppen oder Touristenreiten gezähmt. Obwohl das Logging in Thailand bereits verboten ist und das Touristenreiten starke Kritik aus aller Welt bekommt, bestehen diese Camps immer noch. Heute bekamen wir nun die Chance, die riesigen Tiere hautnah zu erleben und mitzuhelfen, sie nach ihrer schlimmen Erfahrung aufzupäppeln.

Als wir am Sanctuary ankamen, begrüßte uns schon der erste Elefant von Weitem. Wir versorgten ihn mit einem kleinen Bananensnack, bevor wir im Wärterhaus die traditionelle Karen-Tribe-Kleidung zum Anziehen bekamen. Anschließend schauten wir ein Video zu der Situation der Elefanten in Thailand und bekamen von unserem Elefantenführer eine Einweisung zum richtigen Verhalten gegenüber der Elefanten. Er beendete seine Einführung mit der Frage „Do you have IPhone? Oh no, that‘s bad, because, you know, elephants like apple very much!“ Nach herzhaftem Gelächter füllten wir jeder drei Taschen mit Bananen und Kürbisstücken und machten uns auf den Weg zu den Elefanten. Nachdem uns jeder Elefant persönlich vorgestellt wurde, hatten wir Zeit, sie zu füttern und natürlich auch ein paar Fotos zu schießen. Zudem erfuhren wir viele spannende Infos über die Elefanten, zum Beispiel, dass Elefantenfrauen in Gruppen zusammenleben, während Männer Einzelgänger sind. Zudem aßen Elefanten jeden Tag zehn Prozent ihres gesamten Körpergewichts (also ca. 300 Kilogramm!!!). Somit konnten wir uns bereits ausrechnen, dass die Bananen und Kürbisstücke auf keinen Fall ausreichten!




Der nächste Programmpunkt bestand somit darin, mehr Essen für die Elefanten zu besorgen. Dafür fuhren wir mit dem Jeep tiefer in den Dschungel hinein, um auf einer Bananenbaumfarm zu lernen, wie man die Bäume mit einer Machete fällt. Wir füllten einen gesamten zweiten Jeep mit den Bananenbäumen, bevor wir uns auf den Rückweg zum Sanctuary machten. Unser Elefantenführer sagte schmunzelnd „No police in the jungle“ und deutete uns, aufs Jeepdach zu steigen – jetzt konnte das Offroad Abenteuer durch den Dschungel beginnen! Nach einer aufregenden Fahrt gelangten wir zurück zur Elefantenfarm. Als wir gerade abgestiegen waren, kamen im Sprint drei Elefanten angerannt. Etwas gestresst befahl uns der Tourguide, ein paar Schritte zurückzugehen, als die Riesen schon in Windeseile an uns vorbeipreschten, der Baby-Elefant allen voraus. Der Tourguide erklärte uns später, dass das Baby wohl vor etwas Angst hatte, und die anderen es beschützten. Bis zu diesem Zeitpunkt war uns nicht bewusst, dass Elefanten so schnell rennen konnten…




Zum Mittagessen stellten wir unsere eigene thailändische Nudelsuppe zusammen und lernten bei netten Gesprächen über Reisen und Thailand die anderen Gruppenmitglieder besser kennen. Nach dem Essen folgten wir den Elefanten bei ihrem Spaziergang durch den Dschungel, bevor die zweite Fütterung des Tages mit unseren selbst gehackten Bananenbäumen anstand. Anschließend gingen wir mit den Elefanten in einen riesigen Matschpool, in dem sie sich im Matsch suhlten, und machten sie in einem anderen Pool wieder sauber. Nachdem die Elefanten frisch geschrubbt ihrem Weg nachgingen, war es auch für uns Zeit, den Matsch loszuwerden. Nach einer Dusche entspannten wir uns noch eine Weile im Menschenpool. Ein Fotograf hatte uns den ganzen Tag begleitet und zeigte uns nun die Fotos, die er von uns und den Elefanten gemacht hatte. Natürlich wollten wir die Fotos von diesem einzigartigen Erlebnis haben und kauften sie als Familienpaket mit der Französin Marie und dem Engländer Tom, sodass wir sogar noch Rabatt bekamen.




Nun war es Zeit, sich von den Elefanten zu verabschieden, und wir fuhren mit dem Jeep aus dem Dschungel zurück nach Chiang Mai. Auf dem Weg unterhielten wir uns weiter mit Tom und Marie, und fanden heraus, dass Tom am nächsten Tag Geburtstag hatte, aber noch niemand hatte, der mit ihm in seinen Geburtstag hineinfeiern würde. Kurzerhand verabredeten wir uns mit ihm auf dem Nachtmarkt, um gemeinsam seinen 20. Geburtstag zu feiern. Zur Feier des Tages verspeisten wir die traditionelle Kao Soi Suppe, schlenderten über den Nachtmarkt, aßen einen leckeren Roti Pfannkuchen zum Nachtisch und machten uns um halb 12 auf den Weg zu einer Bar, in der wir auf Toms Geburtstag anstoßen wollten. Um 12 Uhr fing die Band der Bar auf einmal an, ‚Happy Birthday‘ zu singen, und wir fielen aus allen Wolken. Wie konnte die Band von Toms Geburtstag wissen? Doch als eine gut gelaunte Gruppe aus den Niederlanden auf eine blonde Frau anstoß, war uns klar, dass Tom nicht das einzige Geburtstagskind war. Wir feierten gemeinsam die beiden Geburtstage mit einem kostenlosen Tequila Shot des Hauses. Anschließend versanken wir mit Tom im Barviertel von Chiang Mai – wenn das nicht ein gelungener Start in seinen Geburtstag war!
