Kikeriki! Ein Hahn krähte laut. Wir erwachten aus unserem Dornröschenschlaf. Heute musste der Tag schnell starten, da wir um 7.00 Uhr von einem Kleinbus abgeholt werden sollten. Während wir unsere sieben Sachen zusammenpackten, bereitete uns der Host ein leckeres Frühstück zu: Bananen-Pancakes und Toast. Gut gestärkt konnte nun die fünfstündige Fahrt Richtung Norden beginnen!
Auf die nächsten drei Tage hatten wir uns schon wochenlang gefreut. Obwohl wir spontan reisen wollten, beschäftigte sich Leslie schon vor der Reise mit den Highlights Vietnams und möglichen Unterkünften. Dabei stieß sie auf AirBnB auf einen ganz besonderen Homestay: ein schwimmendes Boot in der berühmt berüchtigten Halong Bucht! Die Fotos sahen nahezu unecht aus. Da dies uns eine abenteuerliche Alternative zu den großen, touristischen Kreuzfahrtschiffen, die täglich in der Halong Bucht ihre Runden ziehen, schien, wollten wir auf keinen Fall riskieren, keinen Platz mehr zu bekommen. Daher war das schwimmende Boot die einzige Übernachtung, die wie vor unserem Abflug buchten.
Jetzt war es also soweit: unsere drei Tage auf dem Wasser standen bevor. Wenn da nicht noch die Busfahrt wäre, denn die war wie immer chaotisch… Schon nach 15 Minuten drückte der Busfahrer auf die Bremse – wir waren gerade mal von Tam Coc in das Zentrum von Ninh Binh gekommen. Der Busfahrer stieg aus, zündete sich eine Zigarette an und bestellte einen Kaffee. Wir blieben im viel zu stark klimatisierten Bus sitzen, warteten und froren vor uns hin. 10 Minuten. 20 Minuten. 30 Minuten. Wie lange wollte der Busfahrer denn noch Kaffeepause machen?! Doch schließlich kam ein zweiter Bus um die Ecke, und wir stiegen mitsamt unserem Gepäck um. Endlich ging die Fahrt weiter. Nach vier Stunden mussten wir nochmal umsteigen, bevor wir endlich im richtigen Bus zum Au Tien Hafen saßen. Wir konnten es kaum glauben, als wir eine Stunde später tatsächlich am richtigen Hafen ankamen – irgendwie funktioniert es am Ende doch immer…

Am Hafen sollte uns der Skipper des schwimmenden Hauses abholen. Wir traten in das riesige Hafengebäude und legten erstmal unsere großen Rucksäcke ab. Zwei Minuten später kam auch schon ein Mann zu uns und sagte: „Passports, please!“. Unsere Pässe wurden geprüft, wir mussten noch eine kleine Gebühr für den Hafen zahlen und dann ging es endlich aufs Boot. Schon vom Hafen aus konnte man in der Ferne die Idylle der Halong Bay erspähen: grün-graue Felsen ragten aus dem Meer und spiegelten sich im glitzernden Wasser. Wow! Wir waren bereit für unsere drei Tage auf dem Meer…


Schon während der zwanzigminütigen Bootsfahrt bekamen wir unsere Münder vor Staunen nicht mehr zu: überall dunkelgrün glitzerndes Wasser, Felsen, und an jeder Ecke kleine Fischerboote und schwimmende Häuser. Als wir schließlich in der Mitte einer kleinen Bucht das Haus erkannten, das wir bereits auf Fotos gesehen hatten, konnten wir uns nicht mehr halten! Es fühlte sich total surreal an! Es fällt uns sehr schwer, dieses Gefühl hier zu beschreiben, doch die Ankunft war wie ein Traum!




Das Boot legte am Haus an, und wir betraten mit wackeligen Beinen den „InnerX Stay“. Ein junger Mann mit Strohhut begrüßte uns freundlich: „Hi, I am Duc. Welcome to my house! Please choose a room!“ Wir liefen den langen Steg entlang zu den Zimmern und suchten uns ein nicht belegtes aus. Das Zimmer war total klein, gerade groß genug für ein Doppelbett. Als wir unsere Rucksäcke neben das Bett stellten, konnten wir uns nur noch auf dem Bett oder außerhalb des Zimmers aufhalten. Später erfuhren wir, dass genau das der Plan beim Bau des Hauses war…


Als wir uns eingerichtet hatten, trommelte Duc uns alle zusammen, um uns in der Mitte des Hauses am großen Esstisch eine kleine Einweisung zu geben. Er begann mit dem Satz: „We are in the middle of nowwhere“. Er erklärte uns, dass wir hier keinen Empfang und kein Internet haben würden. Dafür hätten wir das Paradies vor unserer Nase. Er gab uns eine kleine Führung durch das Haus und zeigte uns die Aktivitäten, die wir von dort aus mit dem Kayak machen konnten. In diesem Zusammenhang erwähnte er, dass gute Schwimmer die Schwimmwesten nutzen konnten, um draufzusitzen, da es bequemer sei. Er grinste schelmisch. Nach der Einweisung beschlossen wir, an diesem Tag erstmal auf dem schwimmenden Haus zu entspannen und die Aussicht zu genießen. Nach unserer ersten Reisewoche konnten wir einen Tag Auszeit gut gebrauchen. Den Aktivitäten wollten wir uns die nächsten Tage widmen. Schnell schmissen wir uns in Badesachen, sprangen ins Wasser, schwammen ein paar Runden ums Haus und legten uns dann mit Buch und Podcast in die Hängematte. Wir waren tatsächlich im Paradies angekommen…


Ungefähr um 18.30 Uhr (wir vergaßen Zeit und Raum an diesem außergewöhnlichen Ort) gab es Abendessen. Neben Duc gehörte zum Hauspersonal auch noch Phong, sein älterer Bruder und Koch aus Leidenschaft. Bereits nachmittags hörte man lautstark vietnamesische Musik aus der Küche, wo Phong im Takt wippend Gemüse schnitt. Als wir ihm beim Kochen zuschauten, warf er immer wieder die Reste des Gemüses in sein natürliches Aquarium: ein quadratisches Loch im Küchenboden, in dem die Fische sich tummelten, da es immer was zu Naschen gab. Außerdem entdeckte Lars mittags ein großes Netz, dass am Hausrand neben der Küche befestigt war. Dort drehten zahlreiche Tintenfische ihre Runden. Als Lars bei Duc nachfragte, erklärte er ihm, dass das unser Abendessen sei. Und tatsächlich: abends fanden wir die Tintenfische in kleinen Streifen auf unserem Teller wieder. Neben Tintenfisch wurde Hähnchen, Salat, Gemüse, Kartoffel, Ei, Frühlingsrollen und selbstverständlich Reis serviert. Jeder wurde mit einer kleinen Schüssel und Stäbchen ausgestattet und konnte sich zusammenmixen, was er wollte. Dann noch ein bisschen Soja- und Chilisoße – fertig! So einfach ging Abendessen auf einem schwimmenden Haus!


Da wir alle zusammen an einem großen Tisch saßen, unterhielten wir uns und lernten die anderen Reisenden kennen. Wir erfuhren spannende Tipps für unsere Reise, und erzählten von unseren bisherigen Erfahrungen im Norden Vietnams. Als die Schüsseln leer waren, räumten wir gemeinsam ab, bevor Duc uns alle wieder zum Tisch trommelte. Er gab jedem ein „Free Beer“ und setzte sich zu uns:
„Da ich immer danach gefragt werde, möchte ich euch nun allen gemeinsam die Geschichte meines Hauses erzählen. Ich bin der Jüngste von 10 Geschwistern, sieben Jungen und drei Mädchen. Wir kommen aus einer ärmeren Familie und lebten früher von der Farmarbeit. Nur Charles und ich hatten die Möglichkeit, nach Hanoi studieren zu gehen. Studieren ist sehr teuer in Vietnam, und unsere Familie war sehr arm, deshalb konnten unsere Eltern uns nicht das Studium finanzieren. So mussten wir eine Möglichkeit finden, das Studium selbst zu bezahlen. Wie haben wir das angestellt? An Chinese New Year, ein wichtiges Fest in Vietnam, bekamen alle Kinder etwas Geld. Normalerweise geben die Kinder das für Süßigkeiten und Spielzeuge aus, aber Charles und ich haben das Geld immer gespart, bis wir genug hatten, um fünf Baby-Enten zu kaufen. Diese haben wir dann groß gezogen und wieder verkauft. Dann haben wir uns mehr Baby-Enten gekauft. Und immer so weiter. Aus fünf Enten wurden bis zum Ende meiner Schulzeit 5000 Stück. Das waren genug, um unser Wirtschaftsstudium zu finanzieren.
Meine Geschwister sind alle sehr schüchtern, doch Charles und ich sind anders. Wir waren beide schon immer abenteuerlustig und risikofreudig. Als wir eines Tages in der Cat Ba Bay mit dem Kayak unterwegs waren, sahen wir ein kleines, schwimmendes Haus. Aus dem Fenster winkte ein alter Mann heraus; er sah aus wie Santa Claus und 100 Jahre alt. Er wirkte sehr einsam. Als wir uns seinem Haus näherten, rief er uns zu, wir sollten doch zu ihm reinkommen. Wir tranken einen Reiswein mit ihm und fragten ihn, warum er so alleine hier in diesem Haus irgendwo im Nirgendwo lebte. Er erzählte uns, dass er einst ein sehr reicher Mann war, jedoch auch sehr viel arbeiten musste. Da er deshalb keine Zeit für seine Frau hatte, ging sie anderen Männern nach und verließ ihn schließlich. Er war am Boden zerstört und versuchte, sich umzubringen. Doch sein Nachbar fand ihn und brachte ihn ins Krankenhaus. Er überlebte. Nach dieser Erfahrung fühlte er sich unwohl zwischen den Menschen. Deshalb baute er sich sein kleines Haus irgendwo im Nirgendwo, um ein neues, anderes Leben zu beginnen. Da die Geschichte so traurig war, tranken wir zu dritt noch mehr Reiswein. Irgendwann hatten wir so viel getrunken, dass wir nicht mehr nach Hause fahren konnten und bei dem alten Mann übernachteten. Wir legten uns nachts auf die Terrasse, schauten hoch in die Sterne, und verliebten uns in den Platz. Am nächsten Morgen versprachen wir Santa Claus, dass wir wieder kommen würden. Zwei Wochen später klingelte mein Telefon: Es war der uralte Mann! Er verkündete mir, dass er eine Frau heiraten und umziehen würde. Ich freute mich sehr für ihn! Er sagte mir zudem, dass er das Haus gerne an uns verkaufen würde. Charles und ich zögerten nicht lange: wir nahmen einen Kredit bei der Bank auf und kauften unser Traumhaus. Um den Kredit abbezahlen zu können, mussten wir sehr viel in Hanoi arbeiten und hatten keine Zeit, um im Haus zu wohnen. Als wir eines Abends aus Frust darüber wieder Reiswein tranken, kam uns die zündende Idee: wir könnten aus dem Haus einen Homestay bauen! So könnten wir mit dem Haus Geld verdienen, gleichzeitig darauf leben und sogar noch Menschen aus aller Welt kennenlernen! Gesagt, getan! Das große Problem war jedoch, dass in Cat Ba das Renovieren und Umbauen der schwimmenden Häuser streng verboten war. Daher schmiedeten wir einen Plan: immer nachts, wenn die Wasserpolizei schlief, bauten wir das Haus um. Einfach war es nicht: wir verloren insgesamt fünf Handys und 16 Hammer, und ich weiß nicht, wie oft ich mir im Dunkeln auf die Finger schlug. Ein lustiger Anblick war auf jeden Fall, wie die Polizei jeden Tag an unserem Haus vorbeifuhr und sich wunderte, wie es immer größer wurde. Nach unseren zahlreichen Nacht- und Nebelaktionen war das Haus nach einem halben Jahr endlich fertig, und wir stellten es aufgeregt auf AirBnB. Direkt am nächsten Tag bestätigte uns AirBnB die erste Buchung! Wir feierten die ganze Nacht – natürlich mit Reiswein. Nachdem wir unsere ersten Gäste – ein Paar aus Malaysia – empfangen hatten, waren wir sehr gespannt auf ihre AirBnB-Bewertung. Schockiert starrten wir auf den einen Stern, den unsere Gäste uns mitleidig hinterlassen hatten. Begründung: kein Wlan, kein Fernseher, weil das Haus irgendwo im Nirgendwo liegt. Das konnte doch wohl nicht wahr sein? All das war, was wir an unserem eigenen Paradies so schätzten! Wir tranken aus Frust erstmal Reiswein. Doch nach der ersten, misslungenen Buchung kamen zum Glück immer mehr Gäste, denen unser außergewöhnliches Haus sehr gut gefiel. Und dann kam Corona. Zwei Jahre lang keine Gäste im Nirgendwo. Charles und ich mussten nach Hanoi zurück, um zu arbeiten. Nur Phong blieb auf dem Boot und sprach mit den Fischen. Als es endlich wieder erlaubt war, Gäste zu empfangen, erwartete uns die nächste, schockierende Herausforderung: die lokale Regierung verbot Hausboote in Cat Ba. Alle Hausboote mussten in kurzer Zeit abgebaut werden, oder sie veranlassten die Zerstörung der Häuser. Der Grund für diese Schnapsidee war der aufstrebende Tourismus in Cat Ba: die Hausboote versperrten den Weg für die prunkvollen Kreuzfahrtschiffe, die nun neben der Halong Bucht auch noch Cat Ba einnehmen sollten. Wir grübelten lange: sollten wir unseren Traum platzen lassen und das Hausboot verlassen? Oder gab es eine Möglichkeit, das schwimmende Haus zu retten? Wir tranken wieder Reiswein. Viel zu viel. Dann entschieden wir: in einer weiteren Nacht- und Nebelaktion zogen wir mit zwei Motorbooten mit unserem Haus um. Fünf Tage und fünf Nächte dauerte es, bis wir mit dem Haus in der neuen Bucht ankamen. Auf dem offenen Meer brach das Dach, und auch sonst schien das Haus an allen Ecken zu bröckeln. Als wir es irgendwie geschafft hatten, mit einem zusammenhängenden Haus hier anzukommen, erwartete uns viel Renovierungsarbeit. Doch hier stehen wir. Zumindest bis der Tourismus diese Bucht entdeckt. Ich denke, wir haben drei bis vier Jahre, bis wir eine neue Lösung brauchen. Außerdem sind das Boot, die Miete und die Lizenzen hier sehr teuer. Die Zukunft ist ungewiss. Aber wir sind noch da. Deshalb heißt es: Genießen, genießen, genießen! Cheers!“

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge lauschten wir Ducs Geschichte. Wir waren gerührt: wie viel Herz, wie viel Blut, Schweiß und Tränen steckten bitte in diesem Haus?! Aber Duc war offensichtlich noch nicht fertig. Er befahl uns regelrecht, nun unsere Badesachen anzuziehen. Als wir alle zurück am Tisch saßen, führte er uns vor zum Wasser und knipste das Licht aus. Als wir ins Wasser sprangen, trauten wir unseren Augen kaum: überall glitzerte es, wie kleine Glühwürmchen im Wasser! Leuchtender Plankton! Biolumineszenz! Ein magischer Moment, den man nur in der Erinnerung festhalten konnte…
Am nächsten Morgen wurden wir vom Sonnenlicht geweckt. Wir öffneten die Tür und sprangen quasi vom Bett aus ins Wasser. Um 9.00 Uhr rief Duc uns zum Frühstück und servierte uns Glasnudeln mit Ei und Salat – ganz traditionell vietnamesisch, bereits morgens schon Nudeln zu essen. Nur leider kam Leslie mit der Essensumstellung nicht ganz so gut klar, wie sich in der folgenden Nacht herausstellen sollte…
Nach dem Frühstück lud uns Duc ein, mit ihm die Höhle zu erkunden. Mit Stirnlampen und Mückenspray bewaffnet machten wir uns mit dem Kayak auf den Weg. Wir paddelten an Ducs Nachbarn vorbei über das grün glitzernde Wasser, bis wir in der Ferne eine Öffnung in den Felsen entdeckten. Duc half uns, die Kayaks festzubinden und in die Höhle zu gelangen. Dort angekommen, erklärte er uns, dass diese Höhlen für die Vietnamesen überlebenswichtig gewesen wären, da sie sich während der Kriege dort verstecken konnten. Wir kletterten an Tropfsteinen vorbei die Höhle entlang, bis wir von oben auf die Einkerbung im Felsen schauen konnten – sehr beeindruckend!



Den restlichen Tag verbrachten wir am Haus, entspannten uns in der Hängematte, lasen und kühlten uns immer wieder im Wasser ab – wobei das Wasser nicht wirklich kalt war. Um 13.00 Uhr kam das Boot an, brachte neue Reisende mit sich, und sammelte ein paar Hausbootbewohner für den Rückweg ein. Mit dem Boot kam auch der zweite Hausherr – und er war nicht zu überhören. „Hello everyone – I am Charles! Free beer for everyone“, kündigte er sich an. Charles war etwas älter als Duc, jedoch genauso schelmisch drauf wie er. Charles erklärte uns, dass er gekommen sei, um den Bau zu dokumentieren. Genau in diesem Moment fuhr ein Boot mit einem zweiten Haus, dass genauso aussah, wie das, in dem wir uns befanden, vorbei. Charles erzählte freudig, dass sie ein zweites Haus bauten, da sie so viele Anfragen hatten. Wir freuten uns alle und stießen mit einem weiteren Bier an – Một, Hai, Ba, Dzô! Prost! Mittags fing es an zu regnen und stürmen, sodass wir sicherheitshalber am Haus blieben und nicht mit dem Kayak loszogen. Nach einem leckeren Abendessen sprangen wir nochmal ins Wasser, um auch diesen außergewöhnlichen Tag mit einem leuchtenden Schwimmzug zu beenden.

Auch an unserem letzten Tag auf dem schwimmenden Haus fühlten wir uns wie im Paradies! Wir drehten unsere morgendlichen Runden, aßen Glasnudeln zum Frühstück und baumelten in der Hängematte. Es fühlte sich schon alles nach einem normalen Tagesablauf an. Vormittags hatte Duc Bushwalking geplant: wir setzten uns alle in die Kayaks und paddelten los zum Ufer. Dort angekommen, balsamierten wir uns alle gründlich mit Moskitospray ein, denn die Stechmücken lauerten in allen Ecken. In der Hitze kämpften wir uns den kleinen Anstieg hoch bis zu einer wunderschönen Aussicht auf unser schwimmendes Haus. Ping ping! Was war das?! Kamen gerade etwa Nachrichten durch? Gab es hier auf dem Berg tatsächlich Empfang? Diese Erkenntnis war sehr wichtig für uns, da wir unsere Weiterreise am nächsten Tag planen mussten – ohne Internet gestaltete sich spontanes Reisen dann doch etwas schwieriger…


Als wir zurück beim Haus waren, beschloss Lars, nochmal zurück auf den Hügel zu klettern, um für den nächsten Tag einen Flug nach Da Nang, unserem nächsten Reiseziel, zu buchen. Während Leslie auf dem Hausboot den Reiseblog weiterschrieb, machte sie sich nach zwei Stunden so langsam Sorgen. Wo blieb Lars bloß? Nach zweieinhalb Stunden erblickte sie ihn schließlich am Uferrand. Er paddelte zurück zum Hausboot: schweißgebadet, von der Sonne verbrannt und mit Mückenstichen übersäht. Zwei Stunden lang hatte er versucht, in einem miserablen Internet den Flug zu buchen, bis die Zahlung endlich erfolgreich war. Das einzige Problem war jedoch, dass er keine Bestätigung bekommen hatte. Ohne Bestätigung und Flugticket konnten wir nicht fliegen – es blieb abenteuerlich! Um dieser Unsicherheit zu entfliehen, setzten wir uns ins Kayak und erkundeten die Lagune, die Duc als weitere Aktivität vorgeschlagen hatte. Wir paddelten an weiteren schwimmenden Häusern vorbei und sahen vom Kayak aus die Sonne langsam untergehen – wie romantisch! Ein letztes Mal sprangen wir an diesem Abend ins leuchtende Wasser und tauchten ein ins Paradies, bevor wir am nächsten Tag wieder zurück aufs Festland kehren sollten…


